UKSH soll neuer Hauptgesellschafter werden
Gemeinsame Pressemitteilung des Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, des Marien-Krankenhauses Lübeck und des Erzbistums Hamburg:
Der Träger des Marien-Krankenhauses in Lübeck hat heute (19. Januar 2023) die Mitarbeitenden über sein Konzept zu den Zukunftsplanungen informiert: Das Marien-Krankenhaus soll weiterhin eine eigenständige und rechtlich selbstständige gemeinnützige GmbH bleiben und alle Mitarbeitenden sollen weiterhin Angestellte des Marien-Krankenhauses bleiben. Das Erzbistum Hamburg schlägt in Abstimmung mit dem UKSH-Vorstand vor, dass das UKSH Mitgesellschafter des Marien-Krankenhauses werden soll. Das Erzbistum Hamburg soll zukünftig nur noch zehn Prozent der Gesellschaftsanteile halten.
Langfristig soll für das Marien-Krankenhaus ein eigenständiger Neubau auf dem Campus des UKSH entstehen. Bis dieser Neubau fertiggestellt sein wird, soll das Marien-Krankenhaus noch in diesem Jahr auf das Gelände des Campus umziehen und seinen Betrieb in vorläufigen Räumlichkeiten, die das UKSH zur Verfügung stellt, weiterführen.
Diese Maßnahmen sind vor allem für die Sicherstellung der Geburtshilfe mit fast 1.400 Geburten notwendig, da aus Altersgründen mehrere Frauenärzte und Frauenärztinnen ihre geburtshilfliche Tätigkeit eingestellt haben oder einstellen werden. Der Umzug des Standortes in die Nähe des UKSH Eltern-Kind-Zentrums ermöglicht die Unterstützung der Frauenärztinnen und -ärzte bei der Versorgung der Frauen und Familien und kürzere Wege für die Notfallversorgung der Neugeborenen. Eine Wahlmöglichkeit bleibt für die Frauen erhalten, sie können weiterhin im Marien-Krankenhaus versorgt werden, dann aber nicht mehr auf der Altstadtinsel, sondern auf dem Campus des UKSH.
Den Belegärzten der anderen Fachrichtungen soll ein Angebot gemacht werden, künftig ebenfalls auf dem Campus zu operieren und ihre Patienten versorgen zu können. Jährlich werden ca. 5.000 Patientinnen und Patienten stationär und ambulant versorgt. Imvergangenen Jahr fanden 1.374 Geburten im Marien-Krankenhaus statt. Bis die Umzugsvorbereitungen abgeschlossen sind, sollen alle Operationen planmäßig ander Parade stattfinden. Auch die Geburtshilfe hat bis dahin weiterhin in der Altstadt ihren Ort.
Ursprünglich war geplant, die drei katholischen Krankenhäuser der Ansgar-Gruppe (Marienkrankenhaus Hamburg und Marien-Krankenhaus Lübeck sowie Kinderkrankenhaus Wilhelmstift in Hamburg) zusammen als Gruppe zu veräußern. Das Marien-Krankenhaus Lübeck wurde aber aus diesen Verkaufsverhandlungen herausgelöst. In der jetzigen Phase sind die Beteiligten offen für konstruktive Gespräche.
Das Gesundheitsministerium Schleswig-Holstein hat sich intensiv moderierend für eine Lösung eingesetzt, die die Versorgung der Patientinnen und Patienten insbesondere in der Geburtshilfe weiterhin gewährleistet. Mit der Unterstützung des UKSH in der vorgesehenen Form kann eine gute Basis für eine nachhaltige Sicherstellung der geburtshilflichen Versorgung in Lübeck geschaffen werden. Die weiteren Details sind nun vom Träger und der Geschäftsführung der Klinik mit dem UKSH-Vorstand und den Beteiligten zu erarbeiten.
Seitens des UKSH und des Marien-Krankenhauses bedarf es dann noch eines positiven Votums der jeweiligen Aufsichtsgremien. Ebenso ist die Zustimmung des Landes nach Vorschriften der Landeshaushaltsordnung notwendig.