Papst Franziskus ist gestorben – Requiem am 29. April

Mit Schmerz und großer Trauer verkünden wir den Heimgang, den unser Papst Franziskus angetreten hat. In diesen schweren Stunden wollen wir uns an sein Wirken erinnern und die Hoffnung und Nächstenliebe, die er uns stets vorgelebt hat, in unseren Herzen bewahren.

Papst Franziskus, geboren als Jorge Mario Bergoglio, trat sein Pontifikat im Jahr 2013 an und hinterließ einen unauslöschlichen Eindruck auf die Welt. Sein Wirken war geprägt von einem tiefen Engagement für die Armen und Ausgegrenzten, einer unermüdlichen Suche nach Frieden und einer leidenschaftlichen Liebe zur Schöpfung. Er erinnerte uns stets daran, dass wir als Kirche an den Rändern der Gesellschaft präsent sein müssen, um den Bedürftigen zu dienen und die Stimme derer zu sein, die keine Stimme haben.

Ein zentrales Anliegen seines Pontifikats war die Überwindung von Spaltungen innerhalb der Kirche und der Gesellschaft. Mit großer Weisheit und Demut setzte er sich für den Dialog zwischen verschiedenen Glaubensgemeinschaften ein und förderte die Einheit unter den Christen. Er erinnerte uns daran, dass wir trotz unserer Unterschiede als Geschwister in Christus zusammenarbeiten und einander die Füße waschen sollen.

Papst Franziskus war nicht nur ein geistlicher Führer, sondern auch eine wichtige moralische Autorität auf dem politischen Parkett. Er erinnerte uns daran, dass wir alle Politik für das Gemeinwohl machen müssen und dass das Evangelium eine politische Dimension hat, die darauf abzielt, die soziale und religiöse Mentalität der Menschen zu verändern. In einer Welt, in der die Demokratie in vielen Ländern bedroht ist, setzte er ein starkes Zeichen für Hoffnung, Nächstenliebe und Gemeinschaft.

Der verstorbene Papst hinterlässt auch ein bedeutendes literarisches Erbe. Seine apostolische Exhortation „Amoris Laetitia“ (Die Freude der Liebe) aus dem Jahr 2016 betont die Bedeutung der Liebe und des Zusammenhalts in der Familie. Diese Schrift bietet eine tiefgehende Reflexion über die Herausforderungen und Freuden des Familienlebens und ruft dazu auf, Familien in ihrer täglichen Realität zu begleiten und zu unterstützen. Ebenso wichtig ist seine Enzyklika „Laudato Si'“ (Über die Sorge für das gemeinsame Haus) aus dem Jahr 2015, in der er die Bewahrung der Schöpfung und den verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt thematisiert. Diese Schrift fordert uns auf, die Erde als unser gemeinsames Zuhause zu schützen und nachhaltige Lebensweisen zu fördern.

Besonders hervorzuheben ist auch sein erster Pastoralbesuch auf der italienischen Insel Lampedusa. Dort erinnerte er an die zahlreichen ertrunkenen Flüchtlinge im Mittelmeer und geißelte die „Globalisierung der Gleichgültigkeit“.

In einer Zeit, die von Krisen und Unsicherheiten geprägt ist, hat Papst Franziskus uns gezeigt, dass es immer einen Weg nach vorne gibt. Seine Vision einer veränderten Kirche, die offen für die Neuheit des Geistes ist und sich ständig erneuert, hat uns inspiriert, Altes loszulassen und Platz für Neues zu schaffen. Er verglich die Erneuerung der Kirche mit einer Baustelle, auf der wir gemeinsam arbeiten müssen, um eine bessere Zukunft zu gestalten. Der von ihm mutig initiierte Weg hin zu einer synodalen Kirche und die beiden Weltsynoden 2023 und 2024 haben einen unumkehrbaren Wandel eingeleitet.

Lassen Sie uns in dieser Zeit der Trauer die Lehren und das Erbe von Papst Franziskus in unseren Herzen bewahren. Möge der heilige Geist uns weiterhin inspirieren, in Liebe und Einheit zu leben und gemeinsam für eine bessere Welt zu wirken.

Text: CG & CJ, Bild: Bernhard Schwessinger / Pfarrbriefservice

Requiem am 29. April in Lübeck

Am Ostermontag verstarb Papst Franziskus in Rom. Viele in der Welt trauern um unseren Papst und beten für ihn. Unser Erzbischof Stefan Heße lädt zum Requiem in den Hamburger Mariendom ein: Freitag, 25. April, um 18:15 Uhr.

Auch wir in der Pfarrei Zu den Lübecker Märtyrern feiern ein Requiem für Papst Franziskus in der österlichen Hoffnung auf die Auferstehung: Dienstag, 29. April, um 18:15 Uhr in der Propstei Herz Jesu. An diesem Tag fällt darum die Werktagsmesse um 17 Uhr in St. Vicelin aus. Wir bitten um Verständnis.

Wir feiern das Requiem in Herz Jesu auch in Verbundenheit mit allen muttersprachlichen Gemeinden, die im Pastoralen Raum Lübeck beheimatet sind. Ein Kondolenzbuch und Gebetsbildchen werden bereitgestellt. Wer eine digitale Gedenkkerze anzünden möchte kann dies hier tun.

Medien und inner- wie auch außerkirchliche Öffentlichkeit bewerten das Pontifikat von Papst Franziskus sehr verschieden. Für manche war er zu langsam und für andere war er zu schnell. Ich persönlich bin und froh und dankbar für diesen Papst. Bei mir im Büro hängt seit vielen Jahren die Rückseite eines Missio-Heftes unseres katholischen Hilfswerkes. Neben dem Bild des lachenden und segnenden Papstes steht ein Ausspruch von ihm: Für mich ist das die stärkste Botschaft des Herrn: die Barmherzigkeit. Papst Franziskus hat dies für mich in überzeugender Weise gelebt und gepredigt. Dafür bin ich ihm dankbar.

Möge Christus, der Herr der Kirche, Papst Franziskus all das Gute vergelten, dass er anderen Menschen getan hat – innerhalb und außerhalb unserer Kirche. Und möge Christus die Kardinäle mit seinem guten Geist erfüllen, dass sie einen Papst wählen nach seinem Herzen.

Pastor Peter Otto (in Vertretung für Propst Christoph Giering, der z.Zt. im Urlaub ist)

Text: Peter Otto i.V. für Propst Giering