Am 10. November 1943 wurden Johannes Prassek, Hermann Lange, Eduard Müller und Karl Friedrich Stellbrink im Hamburger Gefängnis Holstenglacis dem Henker vorgeführt und im Dreiminutentakt enthauptet. Tief beeindruckend lesen sich ihre Abschiedsbriefe. Bewegend haben die Gefängnisseelsorger über die letzten Begegnungen, Worte und Gebete berichtet. Für die ökumenische Christenheit sind der evangelische Pastor Karl-Friedrich Stellbrink und die katholischen Kapläne Hermann Lange, Eduard Müller und Johannes Prassek „die vier Lübecker Märtyrer“ geworden. Zu den Gottesdiensten und Veranstaltungen laden wir herzlich ein:
Am Sonntag, dem 3. November, gibt es um 14:30 Uhr einen Rundgang auf den Spuren der Lübecker Märtyrer mit Jochen Proske, Gedenkstätte Lübecker Märtyrer. Treffpunkt ist auf der Dachterrasse des Europäischen Hansemuseums, An der Untertrave 1.
Am Freitag, dem 8. November, feiern wir um 12:00 Uhr eine Friedensandacht mit Pastorin Constanze Oldendorf in der St. Marienkirche, Marienkirchhof 1, anschließend erfolgt unter den Rathausarkaden die Kranzniederlegung mit Dr. Ingaburgh Klatt vom Ökumenischen Arbeitskreis 10. November
Am Sonnabend, dem 9. November, wird in der Herz-Jesu-Kirche, Parade 4, die Kantate „Wo es keine Trauer mehr gibt“ von Michael Töpel in der Propsteikirche Herz Jesu, Parade 4 uraufgeführt. Dazu kommt Anfang November eine separate Ankündigung.
Der Jahrestag der Hinrichtung, der 10. November, fällt in diesem Jahr auf einen Sonntag. Die regulären Sonntagsgottesdienste in der Herz-Jesu-Kirche entfallen.
Um 11:00 Uhr feiern wir einen Kantatengottesdienst in der Lutherkirche, Moislinger Allee 96, mit der Uraufführung II der Kantate „Wo es keine Trauer mehr gibt“. Pastorin Constanze Oldendorf steht der Liturgie vor. Um 12:00 Uhr folgt eine Feier zu zehn Jahren Gedenkstätte Lutherkirche mit Erinnerungen und Ausblick, Dank und Musik. Spätestens um 13:00 Uhr lädt die Luthergemeinde zu einer Mittagssuppe ein.
Der für 16:00 Uhr geplante Vortrag zum Forschungsprojekt Lübecker Märtyrer muss aus persönlichen Gründen verschoben werden. Der neue Termin wird rechtzeitig veröffentlicht.
Um 17:00 Uhr, gibt es am Zeughaus, Parade 12, eine Andacht mit Kranzniederlegung. Der Lübecker Bundestagsabgeordnete Tim Klüssendorf spricht ein Grußwort.
Höhepunkt ist um 18:00 Uhr in der Propsteikirche Herz Jesu das Pontifikalamt in der Todesstunde der vier Geistlichen. Die Liturgie leitet Erzbischof Dr. Stefan Heße, der auch die Predigt hält. Die Musik im Gottesdienst gestalten die Kirchenchöre der Pfarrei und das Lübecker Blechbläserensemble unter der Leitung von Heiner Arden und Britta Nolte.
Anschließend Begegnung im Haus der Begegnung.
Am 16. November laden das Theater Lübeck, die Gedenkstätte Lübecker Märtyrer und das Europäischen Hansemuseums zu Konzert und Lesung im Burgkloster / Europäisches Hansemuseum, Burgtorbrücke 1, ein. Auch hierzu kommt rechtzeitig eine separate Ankündigung.
Die Gedenkstätte an der Propsteikirche Herz Jesu zeigt darüber hinaus eine Dauerausstellung mit Video- und Audioelementen. Die nationalsozialistische Schreckensherrschaft wird anhand der konkreten Biografien, Überzeugungen und des Widerstandes von Johannes Prassek, Hermann Lange, Eduard Müller und Karl Friedrich Stellbrink verdeutlicht. Eine besondere Rolle spielt dabei der Themenkomplex Kirchen und Nationalsozialismus. Außerdem kann die Krypta als Ort der Reflexion, des Gebetes und der Stille besucht werden, die Schatzkammer mit Exponaten aus dem Nachlass der Lübecker Märtyrer ist immer dann geöffnet, wenn eine Ausstellungsbegleiterin oder ein Ausstellungsbegleiter vor Ort ist. Auf Anfrage sind Führungen für Gruppen möglich: .
Text: Jochen Proske und Propst Christoph Giering, Bild: Marco Heinen