Pressemitteilung der Pfarrei vom 5. September
Lübeck. Die katholische Pfarrei „Zu den Lübecker Märtyrern“ schließt zum 31. August nächsten Jahres ihre Kita St. Franziskus am Kiwittredder in Moisling.
Dies hat der Kirchenvorstand der Pfarrei in seiner jüngsten Sitzung nach vorherigen Beratungen mit dem Pfarrpastoralrat beschlossen. Die Genehmigung des kirchenrechtlich zuständigen Erzbistums Hamburg wurde erteilt. Hintergrund ist die Vermögens- und Immobilienreform, die alle Pfarreien im Erzbistum Hamburg angesichts der mittelfristigen finanziellen Perspektiven durchlaufen. Sie führt an mehreren Orten zur Schließung von Kirchen und anderen Gebäuden.
Die Mitarbeiterschaft, darunter sechs Kräfte im Bereich der pädagogischen Betreuung, wurde am Mittwoch informiert. Sie bekommt ein Angebot zur Weiterbeschäftigung an je einem der drei anderen Standorte. Die Eltern erhielten am Donnerstag eine Mitteilung und sollen in Kürze bei einer Elternversammlung noch einmal genauer informiert werden.
Im Brief an die Eltern heißt es: „Der Kirchenvorstand hat sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht, denn die Kita als lebendiger Ort kirchlichen Lebens ist am Standort seit 49 Jahren für Kinder und Familien da. Doch die sinkenden Kirchensteuereinnahmen machen es der Pfarrei unmöglich, alle ihre bisherigen Kirchenstandorte dauerhaft zu erhalten. Von diesen Zwängen sind unsere Kindertagesstätten zwar grundsätzlich ausgenomen, doch lässt sich das große Gebäude in St. Franziskus durch die Kita allein nicht tragen.“
Nach derzeitigem Stand wären von der Kitaschließung 24 Kinder betroffen, die ab 1. September 2025 einen anderen Kitaplatz benötigen. „Wir machen den betroffenen Eltern frühzeitig das Angebot, in einer unserer verbleibenden Kindertagesstätten St. Bonifatius, St. Konrad und Herz Jesu einen der verfügbaren Plätze zu erhalten“, so Propst Christoph Giering. Dies sei jedoch „keine absolute Garantie“, weshalb die Eltern gebeten würden, ihren Betreuungsbedarf zusätzlich bei der Stadt Lübeck und im Kita-Portal anzumelden.
Da die Kita und die Kirche St. Franziskus in Moisling unter einem Dach vereint sind, was den besonderen Reiz ausgemacht hat, ist letztlich auch die Schließung des Kirchengebäudes unabwendbar. Eine Gemeindeversammlung in St. Franziskus ist in Kürze geplant.
„Dass wir unseren Standort in Moisling schließen müssen, fällt uns nicht leicht. Doch angesichts eines Investitionsbedarfs für anstehende Reparaturen, die von Fachleuten auf etwa 700.000 Euro geschätzt werden, bleibt uns keine andere Wahl“, sagt Propst Giering. Dass es nun den Stadtteil Moisling treffe, sei bitter, zumal die Pfarrei auch schon die Kirche St. Birgitta im von Moisling aus gut erreichbaren Stadtteil St. Lorenz-Süd aufgeben musste.
Die Pfarrei habe Interesse an der Neugründung einer Kindertagesstätte in Moisling. Eine Perspektive dafür könne es jedoch nur geben, wenn man sich zeitnah in Gesprächen zwischen dem Erzbistum als Betreiber und der Stadt über einen Neubau verständigen könne. Ein Gesprächsangebot dazu sei vor wenigen Tagen ergangen.
Bild: Fotografie Salzbrunn