
Am 8. Mai 2025 jährte sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. Unter dem Leitmotiv „Erinnern für die Zukunft“ veranstalten seitdem die Hansestadt Lübeck, der Evangelisch-Lutherische Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg und weitere Einrichtungen und Vereine Gedenkfeiern, Ausstellungen und Veranstaltungen. Im Mittelpunkt steht das Erinnern an das Kriegsende und die Befreiung vom Nationalsozialismus sowie die Verantwortung, die sich daraus für Gegenwart und Zukunft ergibt.
Auch die Gedenkstätte Lübecker Märtyrer beteiligt sich mit drei Veranstaltungen an diesem Programm. Die beiden Führungen am 03. Juni und am 10. Juni dürften vor allem für all diejenigen interessant sein, die bisher noch nicht die Gelegenheit hatten, sich näher mit dem Leben und Sterben der Lübecker Märtyrer zu beschäftigen. Auch neu Hinzugezogene sind herzlich eingeladen, auf diese Weise ein bisschen mehr über die Namensgeber der Pfarrei zu erfahren.
Widerstand war möglich – Führung durch die Ausstellung in der Gedenkstätte Lübecker Märtyrer, Parade 4, 23552 Lübeck
Dienstag, 03. Juni 2025 und Dienstag, 10. Juni 2025, jeweils 16:30 Uhr, Gedenkstätte Lübecker Märtyrer, Propsteikirche Herz Jesu, Parade 4, Dauer ca. 60 Minuten, Spenden willkommen
Diskussionsveranstaltung: Erinnern oder Vergessen?
Herausforderungen für Gedenkstätten und Erinnerungsorte 80 Jahre nach Ende der nationalsozialistischen Terrorherrschaft
Dienstag, 17. Juni 2025, 19:00 Uhr, Saal, Haus der Begegnung, Parade 4
Mit Dr. Carola Rudnick, Leiterin der „Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg, mit Dirk Zacher, Lehrer an der Friedrich-List-Schule, Berufsbildende Schule der Hansestadt Lübeck und mit Paul Sledz, Schüler 13. Jahrgang Berufliches Gymnasium Friedrich-List Schule. Durch den Abend führt Jochen Proske von der Gedenkstätte Lübecker Märtyrer.
80 Jahre nach der Befreiung gibt es kaum noch Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Auch innerhalb der eigenen Familien gibt es nur noch wenige Erzählungen von dem Erleben zur Zeit des Nationalsozialismus. Dazu kommt, dass viele junge Menschen mit Migrationshintergrund die Geschichte Deutschlands nicht unbedingt als die eigene Geschichte begreifen.
80 Jahre nach der Befreiung werden Stimmen laut, die einen Schlussstrich fordern. Für andere Menschen wird die Zeit von 1933 bis 1945 zu einem Kapitel der Geschichte unter vielen. Gleichzeitig wird immer wieder von Seiten der Politik und der Zivilgesellschaft der Anspruch formuliert, die Geschichte des Unrechts, des Terrors, der millionenfachen Ermordung dürfe nicht in Vergessenheit geraten. In diesem Spannungsfeld bewegt sich Schule und bewegen sich Gedenkstätten und Erinnerungsorte. Herzliche Einladung!
Text: Jochen Proske